Zeitreise über den Dillenberg: Dillenberg Riß Kaltzeit + Kelten
Über den Dillenberg verläuft von Cadolzburg Richtung Westen die „Alte Hochstraße“.
Ein uralter Weg, den schon die Menschen zu vorgeschichtlicher Zeit nutzten.
Die Gegend des heutigen Landkreises Fürth wurde bereits früh von Menschen besiedelt. Darauf weisen einzelne Funde von Pfeilspitzen und Werkzeugen aus Stein hin – u.a. bei Stinzendorf. Sie entstanden, während der Riß-Kaltzeit, die etwa von 300.000 – 130.000 v. Chr. dauerte. Während der darauffolgenden Frühen Bronzezeit war die gesamte Region vermutlich nur wenig besiedelt.
Spannender wird es dann vor ca. 10.000 Jahren.
Noch heute greifbare Spuren ihrer Anwesenheit hinterließen während der Eisenzeit die Kelten, die sich vermutlich aufgrund der Vorkommen von Eisenerz am Dillenberg und in der Umgebung ansiedelten. Sie lässt sich ungefähr zwischen der Hallstattzeit, also von 800 bis 500 v. Chr., und der Latènezeit, von 500 bis 15 v. Chr., nachweisen, worauf auch verschiedene Bodendenkmäler hindeuten.
Durch Regen über viele Millionen von Jahren löst sich Eisenoxid aus der Burgsandsteinschicht.
Aufgrund der Geologie am Dillenberg konnten diese Ausspülungen nur bis zur Lehrbergschicht
vordringen. Von dort trat dann über mehrere Quellen das teils rötliche, teils grünliche eisenoxidhaltiges Wasser aus.
Die Kelten haben dies entdeckt und begonnen den rötlichen Schlamm zu bergen und zu trocknen.
Danach wurden Bäume abgeschlagen und zu einem Meiler aufgeschichtet, der getrocknete Schlamm mit eingebracht und angezündet. Die Meiler brannten dann mehrere Tage. Nach dem Ausbrand und Auskühlen wurden diese geöffnet und die entstandenen kleinen Metallkügelchen ausgesammelt und mit Holzkohle zu Eisen zusammengeschmiedet.
Noch heute sind in der Nähe des Wittinghofs solche alten Meiler zu erkennen und Reste der damaligen Metallkügelchen vorhanden.
Aber Achtung: ein Sondieren mittels Metalldetektor ist seit Jahren in Bayern verboten.
In den regionalen Landkarten sind auch am Dillenberg mehrere Hügelgräber verzeichnet, die sich in der näheren Umgebung des Druidensteins befinden. Ein im Hardwald bei Langenzenn gelegenes Hügelgrab, das 1896 durch die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg untersucht wurde, ist auf die Periode der jüngeren Hallstattzeit datiert.
Von den früheren keltischen Bewohnern ist nicht bekannt, ob sie eine eigene Schriftkultur hatten. Allerdings haben sie lokale Orts- und Flurnamen hinterlassen. Der Name Zenn kommt von Cinna, einer Bezeichnung für einen Schmelzwasser führenden Fluss, Aisch von Aisga – Wasser und Pegnitz, von den heutigen Bewohnern im lokalen Dialekt „Bengertz“ genannt, kommt wohl von Paganiza, einer Bezeichnung für einen schlammigen, sandigen Fluss –). Ebenfalls keltischen Ursprungs ist der Farrenbach, über den wohl Farren, also Jungstiere getrieben wurden.