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Zeidler-Wanderweg zum Druidenstein
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Die Hohenzollern verändern den Wald

Hier gibt es die Geschichte zum Anhören:

Der größte Umbau des Dillenbergs fand ab 1250, in der Zeit der Zollern statt.

Das gesamte Areal wurde eingezäunt, um darin Rotwild zu halten, Bäume großflächig zu fällen und zu Holzkohle und Bauholz zu verarbeiten und Sandstein abzubauen. Für Kirchen und Klöster wurde der Coburger Sandstein, auch Stubensandstein genannt, genutzt. Wie viel Bauholz gebraucht wurde, lässt sich vielleicht abschätzen, wenn man den Bericht vom Brand der Cadolzburg 1945 verfolgt, der 3 Tage und 3 Nächte dauerte.

Zusammenfassend – Raubbau an der Natur in allen Bereichen.

Um 1300 wurde in Nürnberg die Nachhaltigkeit erfunden. Auch dort hatte der übermäßige Verbrauch ganze Landstriche rund um die Stadt geleert. Es wurden also die abgeholzten Flächen wieder aufgeforstet und das war am Dillenberg genauso nötig.

Heute zeigt sich die vom Menschen gepflanzten Baumarten Kiefer und Fichte als äußerst problematisch. Diese wurden ausgewählt, da die Zeit bis zur Ernte ihres Holzes zwischen 60-80 Jahre betrug, die von Eichen und Buchen ca. 250 – 500 Jahre.

In der Mitte des 14. Jahrhunderts betrete ich, Arnold von Seckendorff, die Bühne der Geschichte. Die Bienenhaltung in Bayern ist schon seit 748 an dokumentiert, damals von Karl dem Großen. Auch die Bienen, die in den Wäldern des Dillenbergs zu finden waren, gehörten dem Kaiser. Zeidlern wurden die Rechte zum Ernten von Honig und Wachs übertragen, wichtige und kostbare Waren. Nicht umsonst musste ein Teil davon an ihn abgeben werden. Außerdem erhielten sie das Recht eine Waffe, eine Armbrust, zu tragen. Sie waren direkt dem Kaiser unterstellt und stellten so eine Art „Leibwache“ dar. Am 14.04.1350 wurden mir von Kaiser Karl IV die Zeidlerrechte übertragen.

Immer war der Kaiser der „Oberzeidler“, aber jetzt kommt der Wandel:

Nun bin ich der Oberzeidler.

Der Wald ist ja schwer beschädigt, die Zeidlerei nur noch auf wenigen Flächen möglich.

Dadurch war der Wert von Wachs hoch. Das zeigt sich z.B. 1535, als Albrecht Protsorg jährlich dem Kloster ein halb Pfund Wachs als Miete für eine Scheune zinst. (S.59 Tausendjähriges Langenzenn).

Wald wurde dann auch als Hutewald genutzt – Tiere reingetrieben.

Dann wurde angefangen die Tiere auch in Stallungen zu halten. Nadelstreu wurde dann auch ausgerecht und als Einstreu in die Ställe genutzt.

Also letztlich wurde alles aus dem Wald herausgenommen. Totholz, Nadelstreu, Pilze und Beeren, sogar die Zapfen (Boggerli) wurden von den Kindern gesammelt zum Anschüren vom Ofen zu Hause.

Deswegen ist heute eine überwiegende Monokultur mit Kiefern am Dillenberg vorhanden.

Die Kiefer ist ein Bergwaldbaum und bei uns völlig fehl am Platz. Bei uns sind Laubbäume daheim, die auch Humus durch den Laubabwurf erzeugen. Davon sind aber leider nur wenige vorhanden.

So ist der aktuelle Stand am Dillenberg.