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Zeidler-Wanderweg zum Druidenstein
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Druidenstein

Hier gibt es die Geschichte zum Anhören:

Der Druidenstein wurde vermutlich zum ersten Mal vom Ansbachischen Kanzleibeamten F. G. Köppel gezeichnet. Er tat dies 1794 im Auftrag des Freiherrn von Hardenberg, für den er mehrere Reisen in den beiden fränkischen Fürstentümern unternahm, um für die neu regierenden Preußen auf die Suche „hinsichtlich antiquarischer und anderer nützlicher Gegenstände“ zu gehen. Köppel, Schüler der Aufklärung, mokierte sich schon damals über das „getäuschte und abergläubische Volk“, das an Druden und Hexen und ihr Erscheinen am Druidenstein glaubte.

Der Künstler Jakob Samuel Walwert verwandelte um 1800 die Zeichnung dann in einen Kupferstich.

In der Folge beschäftigten sich immer wieder Forscher mit dem Stein, die in ihrem Urteil stark schwankten zwischen Anerkennung als heidnische Opferstätte bis zur Einstufung als „Phantasiegebilde“. Auch der damalige Direktor des Germanischen Nationalmuseums August Essenwein sprach sich 1877 für eine Deutung als Naturdenkmal aus.

Im August 1877 gab es in Nürnberg eine Versammlung des „Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine“. Eine Delegation der Gruppe unternahm eine Exkursion zum Druidenstein, um die Vermutung, es könne sich um eine keltische Kultstätte handeln, zu prüfen. Dabei wurde von den Experten konstatiert, dass es sich um eine natürliche Steinformation handelt und die von Vorgängern beschriebene „Blutrinne“ sich bei näherer Betrachtung als nicht mit Werkzeugen hergestellt, sondern als eine natürliche Vertiefung ohne absichtsvoll hergestellte Funktion herausstellte. Trotzdem sprach sich die Gruppe danach dazu aus, den Stein zu erhalten und dem Besitzer zu seinem Schutz durch die Denkmalpflege abzukaufen, weil er als Ort mit besonderem Sagenschatz erhaltenswert sei.

Bezeichnenderweise galt der Stein dann 1937 in der Retrospektive wieder als germanische Opferstätte.

1865 hatte man mit ersten Verhandlungen über den Kauf des Steins mit dem Besitzer, dem Maurer Georg Schramm aus Gonnersdorf, begonnen, die sich über Jahre hinzogen. Die Querelen verschiedener Fachstellen, wer den Stein bezahlen solle, um ihn zu retten, zogen sich über Jahre hin.

Bis sie sich schließlich erübrigten, da der Stein am 01.09.1892 durch einen Nürnberger Baumeister namens Weber, abgebrochen wurde. Die daraus gehauenen Steine wurden für das Langenzenner Rathaus verwendet und der Rest für den Straßenbau.

Die Quelle zu diesen Infos ist:
Verein für Heimatforschung Alt-Fürth: Fürther Geschichtsblätter Nr. 1 u.2, 1964, Rainer R. Funk: Der Druidenstein auf dem Dillenberg

Auf dem Dillenberg lag bis vor wenigen Jahren der Drudenstein, ein großer, runder Feldblock von etwa 3 Meter Höhe und Breite. Druden haben denselben ehemals des Nachts nach Stinzendorf tragen und – ehe der Hahn kräht – dem Beckenbauern vor die Haustüre legen wollen. Als sie aber an die Stelle kamen, wo der sich befindet, krähte in Stinzendorf der Hahn und sie mussten den Stein fallen lassen.

Andere berichten davon, dass der Teufel selbst den Stein zum Hesselberg tragen wollte und er ihm aus den Händen gerutscht und auf dem Dillenberg gestürzt sei, der dann dort liegengeblieben ist.

Druidenstein Zeichnung von F.G. Koeppel 1795

Zeichnung von F.G. Koeppel 1795

Zu gewissen Zeiten sollen Hexen und Druden noch gesehen worden sein, wie sie um und auf dem Steine tanzen. Doch bei diesem Stein geht es nicht um Druden, sondern um einen Druidenstein. Druiden waren die Priester unserer heidnischen Vorfahren. Dieser Felsblock war ohne Zweifel einer der alten Opferaltäre der Heidenpriester dieser Gegenden; 30 Schritt davon findet sich noch der „heilige Brunnen“ oder Druidenbrunnen, in dem die Opfertiere gewaschen wurden, ehe man sie zum Altar führte.
Der Erzähler hat in seiner Jugend am Stein noch die Blutrinne gesehen und die Schalllöcher, durch welche die Priester ihre Orakelsprüche dem lauschenden Volke verkündigt haben sollen. Leider hat die jüngste Vergangenheit den Stein gebrochen und als Baumaterial verwendet.