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Allgemeines über den Dillenberg

Der heutige Dillenberg hat über die letzten Jahrtausende große Veränderungen durchlebt.

Vor ca. 10.000 Jahren haben sich dort die Kelten angesiedelt und bereits aktiv den Dillenberg verändert. Durch die Entdeckung der Eisenoxid Ausspülungen sowie der anschließenden Verhüttung des Sumpfeisens in Rennöfen hat die erste Veränderung des Areals begonnen.  Zu dieser Zeit war der Wald noch ein Urwald also Mischwald, vor Allem mit Eichen und Buchen durchzogen.

Der nächste wesentlich größere Wandel fand unter den Zollern (Hohenzollern) statt, hier wurde das gesamte Waldareal mit Brettern (Dillen) eingezäunt. Da es die höchste Erhebung im heutigen Landkreis Fürth darstellt, wurde es als „Berg“ bezeichnet. Und so entstand der heutige Name „Dillenberg“.

Dillenberg Lage

Das Areal am Dillenberg teilen sich die Gemeinden Cadolzburg, Wilhermdorf, Ammerndorf, Großhabersdorf und Langenzenn, auf deren Gebiet der Druidenstein liegt.

Wappen Cadolzburg

Cadolzburg

Wappen Wilmerdsorf

Wilhermsdorf

Wappen Ammerndorf

Ammerndorf

Wappen Langenzenn

Langenzenn

Wappen Großhabersdorf

Großhabersdorf

Über die Anhöhe ziehen sich weite Waldflächen, die viele Geheimnisse aus alter und neuer Zeit bergen Die höchste Erhebung liegt bei 427 m NN

Das Waldgebiet erstreckt sich auf eine Länge von ca. 8,5 km, sowie einer Breite von bis zu 3 km.

Der Name „Dillenberg“ setzt sich aus dem Wort „Dillen“ also Brett und Berg zusammen.

Das gesamte Areal war im Mittelalter mit einem Zaun umgeben.
Dieser hatte zwei Aufgaben:

Im eingezäunten Areal wurde in der Blüte der Hohenzollern auf der Cadolzburg Rotwild gehalten, (Jagdwappen von Cadolzburg oben) durch die Einzäunung war es leichter, das Rotwild zu jagen und zu erlegen.

Wenn Könige und Kaiser anreisten, hatten sie meist ein Gefolge von mehreren 100 Ritten, die damals Anrecht auf Brot und Fleisch zur Verköstigung hatten, was sie von der „normalen“  Küche und Kost der Bevölkerung doch stark unterschied, die sich auf Gemüsesuppen und Getreidebreie beschränkte.

Die am Dillenberg erlegten Hirsche wurden im „Ochsenschlot“ auf der Cadolzburg zubereitet und den Besuchern gereicht. Somit erfüllte der Dillenberg die Funktion einer Art „Vorratsschrank“ der Cadolzburg. 

Durch die Einzäunung war es der Bevölkerung nicht möglich, das Areal zu betreten.

Heute würde man es wohl als militärischen Sperrbereich bezeichnen, denn auf dem Areal waren 5 Köhlerstellen verteilt, welche fast wie im „industriellen Maßstab“ für die Metallverhüttung in Rennöfen Holzkohle hergestellt haben. Mit dem gewonnen Sumpfeisen aus der Verhüttung wurden dann Waffen für unterschiedlichen Kriege hergestellt. Die Ältesten Kohlefunde, die mittels der C14 Methode analysiert wurden, sind auf das Jahr 1329 datiert, die jüngsten auf das Jahr 1635.

Proben Dillenberg
Proben Dillenberg

Die These des Zusammenhangs der Kohledatierungen mit den kriegerischen Auseinandersetzungen liegt hier sehr nahe.

Folgende Kriege liegen im Bereich der C-Datierung:

  • 1388

    Städtekrieg

  • 1449 – 1450

    Erster Markgrafenkrieg zwischen der Reichsstadt Nürnberg und dem Ansbacher Markgrafen Albrecht Achilles

  • 1525

    Bauernkrieg

  • 1547

    Schmalkaldischer Krieg

  • 1552-1555

    Zweiter Markgrafenkrieg zwischen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach und den Hochstiften Bamberg und Würzburg und der Reichsstadt Nürnberg.

  • 1618 – 1648

    30-jähriger Krieg, danach abruptes Ende der Metallverhüttung.

Durch die verschiedenen kriegerischen Auseinandersetzungen wurden immer große Mengen an Holzkohle für die Verarbeitung von Metall zu Waffen und Rüstungen benötigt. Diese Energie wurde durch das Abholzen und verkohlen des Holzes gewonnen. Das Aufforsten mit schnell wachsenden Kiefern hat zur heutigen Monokultur am Dillenberg sowie rund um Nürnberg ihren Ursprung. Diese Art des Waldes wird in Franken als „Steckerlaswald“ bezeichnet.

Raseneisenerze am Dillenberg

Am Dillenberg wurden dann die anstehenden Raseneisenerze (Sumpfeisen) geborgen, getrocknet und in Rennöfen verhüttet. (Brennofen für Eisenerze im Mittelalter) Dazu waren große Mengen von Holzkohle erforderlich, um die Temperatur von ca. 1200 Grad zu erreichen, die notwendig war durch Reduktion Eisen zu gewinnen. Diese Art der Verhüttung von Eisen in Rennöfen war in der Zeit von 1000 v. Chr. bis weit in die Neuzeit (17. Jahrhundert) üblich.

Rekonstruktion frühkeltischer Eisenschmelzöfen

Der Druidenstein auf dem Dillenberg liegt auf 422 m NN und hat eine sagenumwobene Geschichte. Der Stein wurde am 01.09.1892 zerstört. Die Geschichten und Sagen sind aber heute noch lebendig.

Geheim ist der wahre Standort des Druidensteines, ein Denkmal zum Druidenstein wurde 1964 vom Heimatverein Langenzenn aufgestellt und erinnert bis heute an die Geschichte.