Geologie am Dillenberg / Druidenstein

Der Druidenstein mit den angrenzenden Steinbrüchen ist im UmweltAtlas Bayern unter Geotop-Nummer: 573A002 verzeichnet und bildet die höchste Erhebung im Landkreis Fürth. Hier stehen mit dem Mittleren Burgsandstein auch die jüngsten Keuperschichten an.

Geographische Koordinaten (WGS84) - Breitengrad: 10.795996° E · Längengrad: 49.455138° N

Sandsteinkeuperregion

Am Dillenberg findet man mehrere historische Sandsteinbrüche im Mittleren Burgsandstein, der hier auch uranhaltige "Aktivarkosen" beinhaltet. (feldspathaltige Sandsteine mit erhöhter Gammastrahlung).

Die Strahlung beruht auf Urangehalten, die jeweils oberhalb von Lettenhorizonten liegen. Mit Gehalten bis 570g/t Uran-Äquivalent gehören die Burgsandstein-Aufschlüsse beim Druidenstein zu den am stärksten angereicherten Gesteinen unter den nordbayerischen Sedimenten, erwiesen sich allerdings zu keiner Zeit als abbauwürdig. In der Nähe erinnert ein Gedenkstein an die ehemals vorhandene Felsformation. Die Urananreicherung hat während der Diagenese stattgefunden. Zu verschiednen Zeiten des Burgsandsteins wurden die bereits sedimentierten, jedoch noch nicht diagenetisch verfestigten Sedimente von uranhaltigen Grund- oder Oberflächenwässern durchströmt.

Der Druidenstein selbst war aus Burgsandstein mit einer Kruste aus Salpeter überzogen, die sein Äußeres in eine mystische weiße Patina tauchte.

Das Uran war aus granitischen Gesteinen des Vindelizischen Landes gelöst worden. Unter gewissen hydrochemischen Bedingungen wurde dann in den Burgsandstein-Sediment das im Wasser gelöste Uran ausgefällt und allmählich angereichert, wobei der schon als Sedimentbestandteil vorhandene Apatit als „Uran-Fänger“ eine wichtige Rolle spielte.

Die Urananreicherungen am Druidenstein (aus BERGER 1962) fanden sich auf Schichtfugen, sowie in unregelmäßig begrenzten Schlieren und Knollen (schraffiert und schwarz).

Geologie des Geotops: Burgsandstein
Chronostratigraphie des Geotops: Obertrias

Vorhandene Literatur:
Abele et al. (1962): Die Uranvorkommen im Burgsandstein(...), in: Geol. Bav. 49
Berger (1966). Erl. GK25, Bl. 6530

Geologischer Aufbau "Trias"

geologischer Aufbau Trias

(1) Lehrberg-Schichten
(2) Blasensandstein
(3) Letten grünlich
(4) Coburger Sandstein
(5) Unterer Burgsandstein
(6) Basis Letten rot+grün
(7) Mittlerer Burgsandstein
(8) Erzahltige Quellaustritte (Sammelstelle) m. Rohrglanzgras
(9) Bohnerz / Sumpfeisen
(10) Sandstein mit Entfärbungen
(11) Weiher
(12) Aktivarkosen

Geologische Gegebenheiten und archäologische Hinweise auf die Eisenzeit, die fast identisch mit der Hallstatt- / La-Tène-Zeit (800-50 v. Chr.) ist, sind auf der Nordseite des Dillenbergs zum Farrnbach hin zwischen Kirchfarrnbach und Stinzendorf festzustellen und zu erkennen.

Geologisch und erdgeschichtlich ist unsere Gegend im Erdmittelalter, Trias, vor gut 200 Millionen Jahren entstanden. Die oberste Schicht im Dillenberg zwischen 380 und 427 NN bildet der mittlere Burgsandstein, ein grobkörniger zum Teil rötlicher Sandstein.

Eine Lettenschicht, roter Letten bzw. gelbgrüner Letten, trennt den mittleren Burgsandstein und dem Coburger Sandstein, auch „Stubensandstein“ genannt, mit einer Mächtigkeit zwischen 380 und 360 über NN. Darunter folgt der Blasensandstein, die meist bodenbildende Schicht in der Ebene zwischen Zenn und Bibert.

Die Bodenschichten zwischen Dietenhofen und Langenzenn neigen sich dem Zenngrund zu, so dass aus der Lettenschicht um 380 NN Quellen mit rotbraunem bzw. graugrünem Wasser austreten. Die Quellgebiete sind eindeutig am Bewuchs mit Rohrglanzgras zu erkennen, in dem sonst so kargen Dillenberggebiet. Die Entfärbungshöfe sind in der Karte eingezeichnet.

Raseneisenerze

Das über Millionen von Jahren aus dem Burgsandstein ausgespülte, zum Teil mit Bohnerz durchsetzte eisenhaltige Wasser, wurde über Gräben Auffangbecken zugeleitet. Dort wurden die anstehenden Raseneisenerze (Sumpfeisen) geborgen, getrocknet und in Rennöfen (Brennofen für Eisenerze im Mittelalter) verhüttet. Dazu waren große Mengen an Holzkohle erforderlich, um die Temperatur von ca. 1200 Grad zu erreichen, die notwendig war durch Reduktion reines Eisen zu gewinnen. Diese Art der Verhüttung von Eisenerzen in Rennöfen war in der Zeit von 1000 v. Chr. bis weit in die Neuzeit (17. Jahrhundert) üblich.

Informationen entnommen aus:

UmweltAtlas Bayern, Angewandte Geologie
Geotope in Mittelfranken Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz Band 3
Geologie und Hydrologie des Hembachgebiets im Nürnberger Reichswald (Berger 1962)
Vortrag von Herrn Werner Fliehr am Dillenberg am 03. Oktober 2012
Der historische Roman „Die Prinzen von Irland“ von Edward Rutherford,
Das Magazin für Geschichte, Geo Epoche, „Die Kelten“ 
Das Buch „Die Kelten in Deutschland“ von Sabine Riekhoff und Jörg Biel.